Zusammenfassung „colectivo“

Colectivo
Nahverkehr

Wie schon vielfach erwähnt ist ein „colectivo“ ein hier sehr vielseitiges Verkehrsmittel. Er ist zwar nicht unbedingt das Verkehrsmittel der besitzenden Klasse. Wenn man auch ein wenig unterscheiden muss ob man eine Kurzstrecke wie z.b. in die „Colonia Independencia“ oder eine längere Strecke nach Asuncion fährt. IMG_20180217_164928329Auf den Kurzstrecken wird alles mitgenommen was möglich ist und im Fahrgastraum gelagert. Bei großen Strecken werden die Gepäckstücke im Frachtraum im unteren Teil des Buses verstaut. Diese Busse sind auch etwas ordentlicher, manchmal sogar mit Klimaanlage. Es gibt wenige Gründe als Europäer einen colectivo zu benutzen. Der Hauptgrund ist wenn man keinen internationalen Führerschein besitzt kommt man nicht mehr so leicht an einen nationalen Führerschein ran wie das vor einigen Jahren noch möglich war, dann kann man kein Auto mieten. Und es gibt inzwischen auch mehr Kontrollen zumindest für „gringos“ dann ein kostspieliges Vergnügen. Zweite Möglichkeit wäre ein Auto zu kaufen. Dagegen spricht die Kosten dafür entsprechen in etwa denen in Europa, dazu kommt im Falle eines Unfalls der „reichere“ immer die Schuld hat. Und das ist nach Auffassung der Bevölkerung immer der Ausländer.

Die Kosten einer solchen Reise sind im Vergleich zu Deutschland sehr gering. Zwischen Villarrica und planta urbana sind ca. 35 km. Die Kosten betragen 7.000 GS (1,10 €) zum Vergleich von unserem Wohnort in die Kreisstadt (15 km) 2,50 €. Zugegeben unsere Busse sind etwas komfortabler. Wenn wir mit der Bahn vom Flughafen nach Hause fahren kosten uns die 130 km 20 €. (130.000 GS). Die fast 400 km nach Ayolas 67.000 GS. (10 €)
Soweit zu den technischen Fragen. Kommen wir zu den Erlebnissen bei solchen Fahrten. Solltest du das Glück haben an einem Terminal einzusteigen an dem die Fahrt beginnt kannst du dir meist noch einen Sitzplatz kaufen. Ob er dann frei ist noch abzuwarten. Denn während du dein Ticket kaufst steigen andere schon ein, dann beginnt die discussion. Meist reichen die Sitzplätze für alle Fahrgäste beim Start noch aus, aber nicht lange denn der Bus hält immerhin wenn jemand winkt so daß der Bus spätestens bei verlassen Stadt gefüllt ist. Das hindert aber den Busbegleiter nicht noch weitere Fahrgäste aufzunehmen. IMG_20171201_103746256Es gibt zwar Anzeigen über die Aufnahmekapazität aber die hat sich noch niemals jemand gelesen bzw beachtet. Der Extremfall hatten wir auf der Rückreise aus Ayolas erlebt. In dem altersschwachen Bus, das Getriebe krachte bei jeder Anfahrt, waren sicher 100 Personen eingesperrt. Der Busbegleiter war nicht mehr in der Lage durch den Gang zu gehen um das Fahrgeld zu kassieren. Sollte sich bei einer solchen Reise etwas entzünden keiner könnte sich retten. Es grenzt an ein Wunder das nicht mehr geschieht. Nicht nur dies auch der Fahrstil ist fast schon kriminell. Überholen wo es nur geht mit stark überzogener Geschwindigkeit. Das schlimme daran ist die Polizei steht am Strassenrand sieht alles und schaut weg….
Bei den Nahverkehrsbussen kommt noch erschwerend hinzu dass alle möglichen Dinge mitgenommen werden. Die dann an jeder gewünschten Stelle ausgeladen werden.
Fazit: Normalerweise würden wir einen solchen Bus niemals benutzen aber er ist wie gesagt ein Allroundtalent du kommst günstig an fast jede Stelle des Landes, kannst alles transportieren was du benötigst. Ein Auto wenn du hier lebst ist unverzichtbar, auch wenn es alt ist wobei sich dies in den letzten Jahren deutlich verbessert hat. Auffallend ist dass in den colectivos uberwiegend einfache Bevölkerung anzutreffen ist.
Auf zur nächsten Fahrt.

 

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